Zwölfter Neunter

Seit dreihundertfünfundsechzig Tagen waren wir kaum mehr als drei aufeinanderfolgende Tage vom anderen getrennt und in den letzten 58 Tagen haben wir es, wenn es hoch kommt mal auf eine knappe Stunde gebracht. Und in all diesen Tagen gab es nie auch nur einen Moment in dem wir nicht geredet haben, keinen in dem wir uns anschweigen mussten. Wir reden auch wenn wir nichts sagen. Wir verstehen uns auch wenn wir nichts sagen.

In den letzten zwei Monaten flogen, fuhren, liefen, ja reisten wir und schliefen fast jeden Abend in einem anderen Bett nebeneinander ein und dennoch fühle ich mich angekommen wie noch nie zuvor.

Ich kann abends stundenlang wach liegen, doch sobald ich mich an dich kuschle schlafe ich ein. Ich kann innerlich panisch sein, weil wir inmitten einer Großstadt ohne Navi stehen und mir reicht ein Blick zu dir rüber und ich werde ruhiger. Ich möchte im Fitnessstudio die Gewichte gern aus dem Fenster werfen oder beim Crosstrainer bei der Zeit schummeln und mache es nicht, weil ich dich beeindrucken möchte. Wenn ich beim Joggen schon eher den Rückweg antrete, dann bleibe ich an der Abzweigung stehen und warte auf dich, weil ich weiß, dass du meist schneller als dein Orientierungssinn bist. Ich geb dir vom Käsekuchen am Liebsten das erste Stück, weil ich weiß, das es das beste ist. Ich kann mich stundenlang wie ein kleines Kind freuen, weil ich beim Einkaufen im australischen Supermarkt eine kleine Packung Kinderschokolade für dich gefunden habe. Ich lasse dich an die Decke springen und maulig sein, weil du mein Knurzel bist.

20130109-171612.jpgEin Jahr. Für die, die schon im zweiten sind ein Kinderspiel. Für die, die noch weiter sind fast gar nicht mehr der Rede wert. Für uns ist dieser Tag aber noch immer so aufregend wie der erste und deshalb stoßen wir jetzt mit gekühltem Sparkling im Elternhaus der französischen Hauptstadt auf uns an.

Erkenntnis des Tages: auch mit dem AOK-Schopper werde ich noch an jeder Kreuzung auf dich warten und freue mich darauf mit dir die Kukident zu teilen.

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6 Gedanken zu „Zwölfter Neunter

  1. Hallo Ina und Alina,
    habe gerade mal Euren Blog „nachgelesen“. Schöööön…. ich beneide Euch.
    Wünsche Euch weiterhin eine gute Zeit !

    ♥-liche Grüße
    Susanne Hicker und das ganze Tatonka-Team

  2. Dass ihr die Liebe gefunden habt, daran habe ich nie auch nur eine Sekunde gezweifelt.
    Dass ihr diese Liebe in so wunderbare Worte hüllt, die mein Herz berühren, macht mich sprachlos und inspiriert mich, auch meine Buchstaben immer wieder auf’s Neue zu mischen, um meiner Liebe Ausdruck zu verleihen…

  3. MO sagt:

    Ihr süssen, bei euren Worten treibt es mir „fast“ die Tränen in die Äuglein, es ist so wunderbar wie IHR EUER gemeinsames 1. Jahr miteinander verlebt habt!!!! Ich freue mich mit euch!!! Und kann euch auf diesem Wege jetzt schonmal beruhigen, ich hier in meiner kleinen rosa Blase mittlerweile im 3. Jahr mit meinen Schnatz, Lebe immernoch jeden Tag mit einem so wunderbar Dankbaren Gefühl der Verliebtheit, das die Schmetterlinge in meinem Bauch,die Farbtabelle jeden Tag etwas erweitern und neu erfinden !!!! ❤

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