Welcome to paradise

Nach unseren Ballermann-Erlebnissen zog es uns am nächsten Tag in die Drakensberge. Unberührte Natur und imposante Landschaft versprachen die Dame an der Rezeption und der Reiseführer. Also wieder ab in unseren Elefantenturnschuh, auf die linke Seite der Straße und in Richtung Sonne, die schon morgens um neun richtig Zunder hat. Fand unsere Sonnen-gebrannte Haut auch, weswegen wir kurzerhand im Pulli fuhren. Besser Schweiß als Brandblasen, war unser Credo.
Es ging über halb asphaltiere Straßen, mit Schlaglöchern, in die ich mich hinein legen konnte. Es war wohl eher ein Schlagloch mit ein bisschen Straße drum herum, als eine Straße mit Schlaglöchern… Die Achse unseres Autos ächzte flehend, wenn wir uns mit 20 km/h Schlagloch hoch und Schlagloch runter unseren Weg bahnten. Stoßgebete zum heiligen ADAC gab’s im Minutentakt, weil wir ungern irgendwo im nirgendwo liegen bleiben wollten. Und wir waren uns sicher, dass wir mit dem Kühlwasser unseres Autos einen Kaffee hätten aufbrühen können. Es gibt eindeutig Gründe, warum hier alle Nase lang ein Auto mit Warnblinker am Straßenrand steht…
Und so ging es drei Stunden lang durch eine atemberaubende Landschaft. Als verwöhnte Mitteleuropäer, die zwischen schönen Hügeln und Wäldern aufgewachsen sind, sind wir nicht leicht zu beeindrucken. Wenn man jedoch im zweiten Gang einen Berg hinauf rattert, dass der Motor schnauft und von oben einen wahnsinnigen Blick hat, kann man schon staunen.
Kreidefelsen, die hunderte Meter senkrecht in den Himmel ragen, um vorbei ziehende Wolken in kleine Fetzen zu zerteilen oder leicht mit ihrer Kuppe zu kitzeln. Ein Sonnenlicht, was diese Steinriesen in alle erdenklichen rot- und braun-Töne taucht, durchmischt mit einem sandigen Gelb, um Ihnen noch mehr Größe zu verleihen. Dazu der Blick auf einen kilometerlangen See, der sich seinen Weg zwischen den Felsen gebahnt hat und durch den Himmel in ein stählernes Blau getaucht wurde, was nur vom weiß einer zarten Gischt unterbrochen wird, wenn leichte Wellen ans Ufer gespült werden.
Freunde, kann man mal machen, da kommt echt der Poet in uns durch!

Und dann kamen wir in Clarens an. Ein herrlich entspanntes und vollkommen unaufgeregtes Künstlerdorf inmitten dieser Felslandschaft. Hier haben wir ein so herrlich liebevoll gestaltetes Mini-Cottage gefunden, was uns so gut gefällt, dass wir am liebsten bis zu unserer Abreise hier bleiben würden.
Und heute morgens ging es gleich zum Wandern. Einen winzigen Pfad entlang über Felsen, unter Sträucher und zwischen Bäche. Ein Knaller! Und dann konnte man auch noch einige der Felsen hinauf klettern. Was ein Gefühl! Den harten Fels an den Fingerkuppen, von der Morgensonne schon vorgewärmt, die Füße auf kleinen Vorsprüngen. Schöner kann klettern nicht sein. Da kommt keine Halle mit bunten Griffen oder Boulder-Matten mit.

Man kann also sagen: es gefällt uns hier. Ob es typisch afrikanisch ist? Können wir nicht sagen. Wollen wir auch gar nicht. Stereotypie und Schubladendenken gibt es hier zu Genüge. Da reihen wir uns einfach nicht ein, sondern entdecken das Afrika, was sich uns eröffnet. Und nehmen die Dinge mit, die zwischen den Zeilen stehen.

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Schöne Bilder folgen 🙂 das iPad ist nicht so scharf wie wir 🙂

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