Googled man „Big Five“‚ wird man wohl Treffer über Löwen, Nashörner und Co. bekommen. Aber weit gefehlt… Bei unserer Einfahrt in den Krüger Park (auch beim Wachpersonal ist das Handy mit integriertem Musiklautsprecher ganz vorne dabei. Ist aber hier ebenso sexy wie bei halbstarken Jugendlichen am Wandsbek Markt in Hamburg…) wurden wir durch mehrere Tafeln auf die Big Five aufmerksam gemacht. Jedoch keine Vierbeiner, sondern die Mülltrennung steht hier im Vordergrund. So sind die Big Five hier „glass“, „plastic“, „metals“, „cardboard“ and „paper“. Also konnten wir es kaum erwarteten, eine Herde junger Dosen durchs Unterholz springen zu sehen oder Metall und Plastik vereint am Wasserloch beim Stillen ihres mittäglichen Durstes zu beobachten. Okay, Scherz beiseite, macht ja Sinn, die Umwelt im Auge zu behalten.
Aber wir wollten ja Tiere sehen! Und welches war das erste wundervoll anmutende Tier, was wir sahen?? Ein Warzenschwein! Mit einem lockeren „hakuna matata“ à la Junglebuch auf den Lippen machten wir uns also auf den Weg durch den Park.
Und dann ging’s richtig rund. Vom ersten Elefanten, der zwei Meter neben unserem Auto am Straßenrand stand, noch vollkommen überwältig, folgte ein Tier auf das nächste. Zebras, irgendwelche Tiere, von denen wir glauben, es sind Impalas und viele weitere. (Da wir nicht wussten, ob es wirklich Impalas sind, haben wir sie einfach „Krügerpark-Rehe“ getauft… Denn die sind uns, ebenso wie ihre heimischen Artgenossen, noch öfter über den Weg gelaufen). Hippos im Wasserloch, die ihren zarten Hintern vor der Sonne im kühlen Nass zu verstecken versuchten (es erinnerte mich an meinen Papa, ich kann mir einfach nicht erklären, wieso…) oder Affen-Jungtiere, die sich am Bauch der Mama durch die Gegend tragen ließen. Und eine Elefantenherde, deren Junges scheinbar die Konsistenz der Asphaltstraße derart anziehend fand, dass es sich erst einmal genüsslich darauf wälzte, während der komplette Verkehr für zehn Minuten zum Erliegen kam. Wir hatten vorsorglich den Rückwärtsgang eingelegt, da wir prompt vergessen hatten, ob Ohren wackeln Angriff oder Frieden hieß. Daher fuhren wir lieber auf Nummer sicher und legten einige Meter im Rückwärtsgang zurück, da Familie Elefant weder etwas von Links- noch von Rechtsverkehr verstand und lieber auf beiden Spuren uns entgegen kam.
Dann kamen wir an einen kleinen Berg, auf dessen Anhöhe sich prima Fotos machen ließen. Also drückten wir unseren rollenden Elefantenturnschuh in den ersten Gang und zockelten den Berg hinauf. Hier gab es jedoch noch Schlaglöcher, die noch kein Elefant zugeka*** hatte… Die Nase unseres kleinen weißen Flitzers kam beim Überqueren oft dem Boden recht nahe, der Abgrund dabei zu unserer Rechten und ein steiler Pass hinab. Also mussten wir dadurch, vielmehr, da hoch. Aline am Steuer, sonst sämtlicher Weltreligionen eher fern, schickte ein Stoßgebet nach dem anderen zum Himmel, vermischt mit Flüchen, die jede Nonne rot werden lassen würde, und Schweißausbrüchen, die eine anschließende erhöhte Flüssigkeitszufuhr nach sich zogen. Und ganz ehrlich, soooo schlimm war’s nicht 😉 ein bisschen Vertrauen ins Material (ooooke, wir fahren nen Kia Picanto…) und ins eigene Können (und hey, den Hamburg Stadtverkehr überleben wir ja auch…), dann läuft das.
Oben angekommen gab’s erst mal Fotos mit Selbstauslöser. Wir hatten so einen riesen Spaß beim hin- und her gerenne, dass wir für die oben stehenden Touris bald mehr Attraktion waren als die Aussicht.
Wieder unten angekommen, ging’s dann in Richtung Camp. Und weil wir recht spät mit unserer Buchung waren, waren die Sparangebote auch schon weg. Also wurde es die Hütte mit drei Betten (wir brauchen eigentlich eines, gehen aber hier immer als „hetero“ durch, also brauchen wir zwei. Als ob uns das wer glaubt…). Und es war eine super Entscheidung! Eine eigene kleine Hütte, aus Backsteinen gebaut, mit eigener Dusche und Kochecke, ein Knaller! Zur Feier der Tages gab’s Rührei mit Tomaten, vollkommen ohne Gewürze (wer denkt denn an sowas beim Packen???), aber mit Vollkorntoast!
Und gleich geht’s ins Bettchen, denn um halb vier klingelt unser Wecker zur morgendlichen Buschwanderung. Wenn uns kein Löwe annagt, gibt’s auch abends einen Bericht 😉
Erkenntnis des Tages: Elefanten machen riesen Haufen und stinken wie nasser Hund auf einem Kompost. Ein Selbstauslöser ist eine toller Erfindung, vor allem zur Touristenbelustigung.
Besser geht’s nicht, wenn man es mit dem iPad von der Kamera abfotografiert 😉
Aber bessere folgen (wenn wir besseres Internet haben…)
na…..Inchen…..das mit dem Flußpferd musst du irgendwie verwechseln…..von hinten seh ich einfach superklasse aus !
aber, das mit der Proviantplanung solltest du von Hause aus beherrschen wie auch die Auswahl des Nahrungsplatzes
hdl