Da sucht man über Monate die perfekten Länder für einen Trip zusammen, sammelt Infos, geht nach Gefühl. Schaut, welche Länder irgendwie „cool“ klingen und nicht den Anschein von „in geschnürten Wanderstiefeln mit Wollsocken durch den Schwarzwald stiefeln“ haben, außerdem mehr Flair mitbringen als ein Ausflug zu den Karl May Festspielen in Bad Segeberg. Und dann das…!
In Südafrika denkt man ja noch, okay, das ist schon recht groß, da müssen wir Abstriche machen. Und in den Park wollen wir, den Rest bauen wir halt drum herum. Schauen mal, was noch so kommt. Und dann kommt Madagaskar. Da sieht dieses Inselchen so niedlich aus, wie es da vor der afrikanischen Küste rumdümpelt. Aber mist, das Ding ist schmale 580.000 Quadratkilometer groß. Und hat eine (!) Hauptstraße. Aber die auch bitte mit Fahrer benutzen, denn es kommt schon mal gerne vor, dass man von der provisorisch errichteten Holzplanken-Brücke fällt. Unser Reiseführer sagt dazu „Lemurs, baobabs, rainforest, beaches, desert, trekking and diving: Madagascar is a dream destination for nature and outdoor lovers – and half the fun is getting to all these incredible attractions.“ Okay, also mussten wir uns mit dem Gedanken anfreunden, in zwei Wochen wohl nicht die ganze Insel bereisen zu können. Aber wo nun hin? Der Reiseführer sagt: der Norden ist spannend. Der Reiseführer sagt: der Süden ist spannend. Achja, und die Mitte hat auch noch einiges zu bieten. Was also? Knorrige alte Bäume anschauen? Oder durch den Nationalparkt über Hängebrücken kraxeln? Oder zu den niedlichen (wirklich) kleinen Inseln am Rand? Oder eher zu den Tauchspots?
Wir haben uns dann für folgende Methode entschieden, die nun sowas wie ein Reise-Credo werden wird: man nehme eine Landkarte, breite sie sorgsam vor sich aus (diese Dinger sind wie Beipackzettel in den Medikamentenschachteln, man bekommt sie nie wieder so zusammen gefaltet, wie sie vorher waren). Dann trinke man drei Mexikaner, bevor man sich vom Anderen die Augen verbinden lässt. Nun eine Paintball-Farbkugel zur Hand. Anschließend drehe man sich einbeinig drei Mal im Kreis und wirft die Farbe auf die Landkarte. So findet man schließlich sein Reiseziel! Wem das zu langweilig ist, der kann diese Schritte auch öfter vollführen, bis sich ein Twister-ähnliches (u know, dieses Begrabbel-Spiel, was man während der Pubertät immer gespielt hat, um „zufällig“ auf der angehimmelten Person zu landen) Spielfeld ergibt. Man spiele Twister, trinke fleißig weiter. Und worauf man mit der rechten Pobacke fällt, dies wird das neue Reiseziel.
Viel Spaß beim Ausprobieren 😉