Nun sind es nur noch 25 Tage und der Planungsbrei in unseren Köpfen würde mittlerweile eine mittelgroße Krippengruppe für eine Woche im Voraus versorgen können. Zu Beginn unserer Planung dachten wir „Man sind wir cool und ganz schöne Draufgänger“. Jetzt, wo die Reise immer näher rückt und wir uns mehrmals täglich durch das Internet und diverse Reiseführer kämpfen, fällt die Coolness hin und wieder in einen komatösen Tiefschlaf oder versteckt sich hysterisch kichernd unter der Couch. Je mehr wir lesen und je mehr wir vergleichen, desto öfter denken wir „Ach du Kacke!“. Aber das Gute ist, dass meistens einer von uns ruhig bleibt. In der Regel ist das Ina, die dann noch ein mal auf den Plan ruft, dass wir eine Weltreise und keinen Pauschalurlaub im Robinson Club machen. Es ist also vollkommen in Ordnung, dass es spannend bleibt. Und auch wenn wir vor lauter Reiseunterlagen, Rechnungen, Anträgen und Vergleichen manchmal den Wald vor lauter Bäumen nicht sehen, dann überwiegt dennoch die Freude auf das was noch alles vor uns liegt und was wir gemeinsam erleben werden.
Und Dank der vielen Bäume, die gerade um uns herum so stehen, lernt man auch recht schnell die eigene Wahrnehmung und vor allem auch die Perspektive zu ändern. So fällt einem auf einmal auf, dass man für den GinTonic und den Caesar Salad, den man gestern einfach so bestellt und verputzt hat locker drei Nächte in einem Doppelzimmer mit Blick auf die Stadt in Antananarivo nächtigen kann und das zu zweit. Relationen verschieben sich schon jetzt und auch wenn wir es im Moment noch belächeln, dass wir für die Zusatzoption mit dem schönen Stadtblick einen Aufpreis von 70 Cent bezahlen, dann wird uns spätestens bei der Ankunft in einigen Ländern bewusst, dass die Besitzerin dies gar nicht so amüsant findet, denn knapp die Hälfte aller Madagassen haben weniger als 70 Cent am Tag zum Leben. Auch diese Seite unserer Reise sollten wir uns hin und wieder ins Gedächtnis rufen.
Wir haben die Möglichkeit unseren Horizont zu erweitern und auf dieser Reise an uns selbst zu wachsen. Dank unserer Familien, die uns stets unterstützen, kommen wir in den Genuss in einem Kokosnussbikini auf den Mamanucainseln Purzelbäume zu schlagen, wenn uns gerade danach ist oder können uns ein klappriges, verrostetes und natürlich TÜF-freies Mofa in Peru kaufen, um damit zurück nach Santiago de Chile zu knattern. All das möchten und werden wir natürlich mit euch teilen und freuen uns, dass ihr uns somit auf unserer Reise begleitet, denn Abschiede liegen uns beiden nicht so, daher nehmen wir euch lieber alle mit!